Du produzierst selbstgenähte Textilien und möchtest diese verkaufen? Dann ist es wichtig, dass du dich mit der Textilkennzeichnungspflicht auskennst. Dieser Beitrag gibt dir einen Überblick über die wesentlichen Aspekte, die du beachten musst.

  1. Welche Informationen müssen auf einem Textillabel stehen?

      • Materialzusammensetzung: Alle verwendeten Materialien müssen in Prozentangaben aufgelistet werden. Die Angabe sollte in absteigender Reihenfolge des Faseranteils erfolgen. Zum Beispiel: "100 % Baumwolle" oder "70 % Polyester, 30 % Baumwolle".
      • Pflegehinweise: Textilerzeugnisse müssen klare Pflegeanweisungen enthalten, die dem Verbraucher mitteilen, wie das Produkt gewaschen, gereinigt oder gepflegt werden sollte. Diese Anweisungen können durch Pflegesymbole oder Textinformationen dargestellt werden und sollten den gültigen Normen entsprechen.
        • Herkunftsland: Das Land, in dem das Textil hergestellt wurde.
        • Größe: Bei Bekleidung ist auch die Größenangabe erforderlich.
        • Hersteller- oder Markenname: Um die Identifizierung des Herstellers zu ermöglichen. Die genauen Anforderungen können je nach Land variieren, aber im Allgemeinen sollten folgende Angaben zum Hersteller auf dem Etikett stehen:
        1. Name oder Markenname des Herstellers: Dies ist der vollständige Name des Unternehmens oder die Marke, unter der das Produkt verkauft wird. Dies dient der Identifizierung des verantwortlichen Unternehmens.
        2. Adresse des Herstellers: Die vollständige physische Adresse des herstellenden oder verantwortlichen Unternehmens. In manchen Fällen kann auch eine Postadresse ausreichend sein.
        3. Kontaktinformationen: Obwohl es nicht immer vorgeschrieben ist, kann die Angabe einer Telefonnummer oder einer E-Mail-Adresse hilfreich sein, um Vertrauen bei den Kunden zu schaffen und ihnen die Kontaktaufnahme im Falle von Fragen oder Problemen zu erleichtern.
      1. Wann müssen Textilien gekennzeichnet werden?

        • Verkauf von Textilien: Sobald du Textilprodukte zum Verkauf anbietest, müssen diese entsprechend gekennzeichnet sein.
        • Verschiedene Materialien: Besonders wichtig ist die Kennzeichnung, wenn verschiedene Arten von Textilfasern verwendet werden.

      2. Wo müssen die Labels angebracht werden?

        • Gut sichtbar und lesbar: Die Labels sollten so an den Textilien befestigt werden, dass sie für den Endverbraucher leicht zu finden und zu lesen sind.
        • Feste Befestigung: Sie müssen fest am Produkt angebracht sein und dürfen auch nach mehrmaligem Waschen nicht verloren gehen oder unleserlich werden.
        • Zugängliche Stelle: Häufig werden Labels im Nackenbereich von Kleidungsstücken oder an der Innenseite des Bundes bei Hosen oder Röcken angebracht
        Sicherheitskennzeichnungen
        Bei Produkten für Kinder oder bestimmten Textilprodukten können Sicherheitskennzeichnungen erforderlich sein, die auf mögliche Gefahren hinweisen, z.B. Erstickungsgefahr durch Kleinteile.


      Bitte beachte, dass die oben genannten Informationen einen allgemeinen Überblick über die Anforderungen an die Kennzeichnung von Textiletiketten bieten und nicht als rechtssichere Beratung anzusehen sind. Da die Gesetzgebung je nach Land und Region variieren kann, empfehlen wir im Zweifelsfall, sich an offizielle Informationsstellen zu wenden, um spezifische Regeln und Vorschriften zu klären, die für deine Produkte gelten.

      Offizielle Anlaufstellen für sichere Beratung:

      1. Handelskammern und Industrie- und Handelskammern (IHK): Diese bieten oft Beratungen und Informationen zu Handelsvorschriften, einschließlich der Kennzeichnung von Textilien.
        Handelskammer: IHK.de

      2. Verbraucherschutzbehörden: Sie können Informationen über die Rechte der Verbraucher und die Pflichten der Hersteller bereitstellen.
        Verbraucherschutz: Verbraucherzentrale.de

      3. Branchenverbände: Verbände, die sich auf Textil- und Bekleidungsindustrie spezialisieren, haben oft detaillierte Kenntnisse über branchenspezifische Vorschriften.

      4. Amtliche Veröffentlichungen und Regierungswebsites: Informationen zu gesetzlichen Vorschriften sind häufig auf den offiziellen Websites der Regierung oder in amtlichen Veröffentlichungen zu finden.
        Zum Beispiel: Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie https://www.bmwi.de/

      Des Weiteren kannst du rechtliche Beratung von einem Rechtsanwalt oder einer Rechtsanwältin mit Fachwissen im Bereich Textilkennzeichnung und Verbraucherschutz in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass deine Produkte den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

      Ausführliche Informationen zu diesem Thema bietet auch die IT-Recht Kanzlei auf ihrer Internetseite an:
      https://www.it-recht-kanzlei.de/textilkennzeichnungsverordnung.html